Der amerikanische Countertenor Ray Chenez definiert sein Fach mit einer Stimme neu, die eine seltene Kombination aus Schönheit, Kraft und Flexibilität besitzt. Neben seinen häufigen Erfolgen im barocken und modernen Repertoire hat er das Publikum in Mozart (Sesto in La Clemenza di Tito, Cherubino in Le Nozze di Figaro), Rossini (Berta in Il Barbiere di Siviglia) und sogar im romantischen Repertoire (Der Engel in Anton Rubinsteins Der Dämon) beeindruckt. Er ist auch für seine große schauspielerische Bandbreite bekannt, einschließlich seiner Verkörperung verschiedener männlicher und weiblicher Rollen.
Die Zeitschrift Opera News bezeichnete ihn als einen der aufstrebenden Opernstars der nächsten Generation und schrieb: "Der Countertenor von Ray Chenez ist kühn und durchsetzungsfähig, aber auch warm und luxuriös. Er hat eine natürliche elektrische Präsenz, und seine Diktion ist präzise, egal wie hoch er singt." Der Gewinner des George London Award 2014 wurde von der New York Times als "Luxusbesetzung" bezeichnet, von Opera News als "exzellente Verbindung zum Text, hervorragende Stimmkontrolle und tadellose Diktion" und von Opera Britannia als "dramatische Sopranstimme, die vor Potenzial nur so strotzt".
Zu den bevorstehenden Engagements in der Saison 2023-24 gehören sein Glyndebourne-Debüt als Nireno in Händels Giulio Cesare, Nerone in Monteverdis L'Incoronazione di Poppea an der Opéra de Rennes in der von der Kritik hochgelobten Inszenierung von Ted Huffman und Ikarus in El Greco des zeitgenössischen Komponisten Giorgos Hatzinasios. Auf der Konzertbühne gibt Ray zwei wichtige Debüts im Auditorium di Milano und im Dom von Mailand unter der Leitung von Ruben Jais: Händels Messias und Bachs Johannespassion.
In der Spielzeit 2022-23 gab Ray sein bemerkenswertes Rollendebüt als Sesto in Mozarts La Clemenza di Tito an der Staatsoper Plovdiv im römischen Theater von Philippopolis. Am Národní Divadlo Brno (CZ) sang er den Ruggiero in Händels Alcina und am Staatstheater Nürnberg den Engel in Anton Rubinsteins Der Dämon. Weitere Rollendebüts waren Ich in Kapitän Nemos Bibliothek von Kalitzke in Wien und Oronte in Talestri am Staatstheater Nürnberg. Auf der Konzertbühne gab er sein Japan-Debüt in Tokio im Rahmen des Bel Canto Opera Festivals.
In der Spielzeit 2021-22 gab er sein Rollendebüt als Ruggiero in Händels Alcina am Národní Divadlo Brno (CZ) und am Théâtre de Caen (FR). Sein Debüt in Italien war unter der Leitung von Maestro Antonio Pappano und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia geplant, wo er den Mephisto in Schnittkes Faust-Kantate singen sollte. Weitere Auftritte waren der Apollo in Brittens Tod in Venedig in Wien, Händels Belshazzar in Heidelberg und Hasses Oratorium Petrus und Magdalena in der Kölner Philharmonie.
In der komplizierten Covid-19-Saison 2020-21 gelang es ihm, zwei Inszenierungen mit Live-Publikum aufzuführen! - als Berta in einer bahnbrechenden Inszenierung von Rossinis Il Barbiere di Siviglia mit dem Opéra Orchestre National Montpellier; und als Ormondo in der seltenen Oper Argenore von Wilhelmine von Bayreuth am Theater Münster. Zum Abschluss der Saison kehrte er in seine Heimat USA zurück, um zwei Rollen an der Santa Fe Opera zu singen - die Titelrolle in der Uraufführung der Oper Lord of Cries von John Corigliano und Mark Adamo sowie den Oberon in Brittens A Midsummer Night's Dream.
In der Spielzeit 2019-20 debütierte er an der Opéra Comique in Paris in Cavallis Ercole Amante als Il Paggio; gab sein Rollendebüt als Piacere in Händels Il Trionfo del Tempo e del Disinganno mit Concerto Köln; kehrte an die Opéra National de Bordeaux als Engel in Anton Rubinsteins Der Dämon zurück, die auch am Staatstheater Nürnberg geplant war (wegen Covid-19 abgesagt); kehrte an das Deutsche Nationaltheater Weimar als Kalden/Ty in der Uraufführung der Oper The Circle von Ludger Vollmer zurück; und gab sein Solokonzertdebüt in Halle (DE). Sein Solokonzert in Ankara (TR) wurde leider aufgrund von Covid-19 abgesagt.
Zu den weiblichen Rollen zählen Irina in Try Sestry von Peter Eötvos (Oper Frankfurt - 2018), die Hexe von Endor in Händels Saul (Theater an der Wien - 2018), Nutrice/Amore in Luigi Rossis Orfeo (Nancy, Bordeaux, Caen, Versailles - 2016/2017) und Marzia in Vincis Catone in Utica (Versailles, Wiesbaden, Bergen, Wien, Bukarest 2014/2015).
Zu den Männerrollen gehören die Titelrolle in Händels Oreste (Händel Festspiele Halle - 2018), Farinellis Rolle Sifare in Porporas Mitridate (Schwetzingen/Theater Heidelberg - 2017), Nerone in Monteverdis L'Incoronazione di Poppea (Theater Bielefeld, Theater Aachen - 2017), Medarse in Hasses Siroe (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth - 2018), Teseo in Porporas Arianna in Nasso (Theater an der Wien - 2017); Olinto in Hasses Demetrio (Cadogan Hall, London - 2016), Cherubino in Le nozze di Figaro (Pacific Opera Victoria - 2014, Nickel City Opera - 2015); Achille in Luigi Cherubinis Ifigenia in Aulide (Theater Würzburg - 2016); Narciso in Agrippina (Händel Festspiele Halle - 2019); und Hunahpú in Purcells The Indian Queen (Genève, Köln, Bremen, Dortmund - 2016)
Zu seinen Konzertauftritten zählen die Carnegie Hall, der Wiener Musikverein, das Arkansas Symphony Orchestra, die Kölner Philharmonie, das Konzerthaus Dortmund, die Royal Festival Hall und andere. Er arbeitet regelmäßig mit den besten Dirigenten der Welt zusammen, darunter Christophe Rousset, Teodor Currentzis, Gianluca Capuano, Leonardo Garcia Alarcon Allarcon, Raphaël Pichon, Laurence Cummings, Vaclav Luks, Harry Bicket und Dennis Russel Davies.
Ray Chenez ist auf der Naxos-DVD von Cavallis Ercole Amante, der Harmonia Mundi-DVD des Orfeo von Luigi Rossi und auf der CD der Try Sestry von Peter Eötvos aus der Oper Frankfurt bei Oehms Classics zu sehen und zu hören.